Nachhaltigkeit beim Studierendenwerk fest verankert – mit einem großen Nutzen

24.01.2018

Studierendenwerk Münster

Wirtschaftlich denken, sozial handeln: An dieser Maxime richtet das Studierendenwerk Münster (STW) seine Unternehmenspolitik seit Jahrzehnten aus. Beim Business Breakfast der Wirtschaftsförderung Münster GmbH (WFM) veranschaulichte der stellvertretende STW-Geschäftsführer Achim Wiese, wie in verschiedensten Bereichen die Aspekte Nachhaltigkeit, Ökologie und Ökonomie sowie Klimaschutz effektiv zum Tragen kommen.

WFM-Geschäftsführer Dr. Thomas Robbers, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH, erklärte, dass Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung nachweislich zu bedeutenden Erfolgsfaktoren für Unternehmen geworden seien. Wiese bestätigte, dass diese Aspekte beim Studierendenwerk als strategische Kernelemente der Unternehmensführung große Beachtung finden.

Das Studierendenwerk ist mit 5.300 Wohnplätzen einer der größten Vermieter in Münster und produziert täglich über 15.000 Essen. Des Weiteren agiert das Dienstleistungsunternehmen mit mehr als 600 Mitarbeitern und der Bilanzsumme von 210 Millionen Euro als Hotelbetreiber, Kitaträger mit 120 Plätzen und Amt für Ausbildungsförderung. Dabei schöpft sie die Möglichkeiten auf vielfältige Weise aus, um allen aktuell 58.000 Studierenden in Münster und Steinfurt ein hochwertiges und preisgünstiges Versorgungsangebot vorhalten zu können.

„Aus der Region für die Region“, um große Transportwege und Kosten zu sparen, lautet der Ansatz in der Hochschulgastronomie. Das Studierendenwerk arbeite mit zirka 600 Dienstleister im Food- und Non-Food-Bereich zusammen – 75 Prozent der Aufträge gehen an Unternehmen aus dem Münsterland. „Die Auswahl der Partner ist eine Herausforderung, weil wir das Essen trotz ökologischer Vorsätze günstig anbieten wollen.“

Einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz leistet das Studierendenwerk durch seine E-Fahrzeugflotte. „Wir haben festgestellt, dass 80 Prozent aller Fahrten im Stadtgebiet unter 20 Kilometer sind und von nur einer Person durchgeführt werden. So haben wir damit begonnen, einen Teil des Fuhrparks elektrisch auszurichten. Und jetzt werden wir auch die Transportfahrzeuge in den elektrischen Bereich überführen.

Als Vorzeigeprojekt präsentierte Wiese auch das 2012 fertiggestellte Studierendenwohnheim an der Boeselagerstraße – Europas größte Passivhaussiedlung. „Es hat sich wirtschaftlich gelohnt, die 16.000 Quadratmeter in Form sozialen Wohnungsbaus mit Passivhausstandard zu nutzen. Die Studierenden haben eine äußerst günstige Miete und praktisch keine Heizkosten.“

Neueste Maßnahme beim Umweltschutz ist die drastische Reduzierung des Müllaufkommens. „Wir verbrauchen jährlich 420.000 Pappbecher für den Kaffee zum Mitnehmen. Unser Ziel ist es, im ersten Jahr ein Drittel einzusparen. Dann erreichen wir schon eine Menge.“

Wiese erklärte abschließend, dass sich die Implementierung von Nachhaltigkeit und Ökologie auf strategischer Unternehmensseite auch wirtschaftlich gelohnt habe. „Als das Studierendenwerk 1994 in die Selbstständigkeit überführt wurde, lagen wir bei einem Drittel der heutigen Bilanzsumme. Die Hälfte der Einnahmen war Zuschuss des Landes. Heute sind wir auf einen unter 20-prozentigen Zuschussbetrieb geschrumpft. Und das Angebot hat sich durchaus verbessert.“